Wolfratshauser Verein „Bürger für Bürger“ hofft auf Finanzierung einer Vollzeitstelle
Münchner Merkur – Erstellt:
Wolfratshausen – Die Betreuung von Senioren ist einer der Hauptanliegen des 1990 gegründeten Nachbarschaftshilfeverein „Bürger für Bürger“ (BfB) und ist auf finanzielle Hilfe angewiesen.
Bei „Bürger für Bürger“ (BfB) gibt es neun weitere Ressorts, die von ehrenamtlichen Kräften geleitet werden. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung erklärte Vorsitzende Eva-Maria Rühling, warum der Verein auf städtische Fördermittel angewiesen ist.
Um die Vollzeitstelle der Seniorenbetreuerin Agnes Seiffarth und andere Angebote zu finanzieren, ist ein Zuschuss in Höhe von 50.000 bis 70.000 Euro nötig. „Der Verein hat mit jetzt 1295 Mitgliedern und zehn Ressorts inzwischen eine Größe erreicht, die nur noch schwer mit Ehrenamtlichen zu stemmen ist“, stellte Rühling fest. Gerade in Leitungspositionen habe sich der Zeitaufwand erheblich erhöht. Sie bedankte sich zwar bei der Stadt, dass der Verein die Räume des am Loisachufer gelegenen Pumpenhauses nutzen darf und dafür nur einen Anteil für die Nebenkosten zahle.
Hoffen auf Unterstützung von Stadt
Zudem gab es Zuschüsse in Höhe von insgesamt 20.700 Euro für die Miete des Kindergartens an der Kräuterstraße und die Finanzierung von zwei 450-Euro-Jobs. „Seit Januar haben wir aber gar nichts mehr von der Stadt bekommen: Dafür gibt es aber einen laufenden Vertrag“, berichtete Rühling. Ein für Ende April angesetzter Besprechungstermin mit Bürgermeister Klaus Heilinglechner, in dem es um den Vertrag über die finanzielle Förderung der Seniorenarbeit des Vereins gehen sollte, musste jedoch kurzfristig verschoben werden. „Wir erwarten allerdings, dass die Stadt zu ihrem Wort steht und der schon lange angekündigte Vertrag über die Förderung unserer Seniorenarbeit auch zustande kommt“, hofft die BfB-Vorsitzende. Um den Betrieb des 28 Jahre lang von Peter Schöbel betriebenen Seniorentreffs aufrecht zu erhalten, erhielt Agnes Seiffarth eine Festanstellung. Seit 1. Mai leitet sie die zusammengelegten Ressorts Seniorentreff und Seniorenhilfe. Ziel sei es, alten Menschen Freizeit-, Bildungs- und Sportangebote zu machen.
Ob die Stadt den gewünschten Zuschuss für die Vollzeitstelle gewährt, ist aufgrund der angespannten Haushaltslage und des selbst verordneten Sparkurses fraglich. Peter Lobenstein, ehemaliger BfB-Vorsitzender und jetziger Stadtrat der Grünen, scheint bereits eine Vorahnung zu haben und befürchtet eine Ablehnung der Förderung. „Leider haben Senioren keine Lobby“, bedauerte er.
BfB bietet Reparatur-Café, Mutter-Kind- und Senioren-Treff und mehr
Die Berichte aus den Ressorts Asylhelferkreis, Babysitterdienst, Vorkindergarten, Kinderpark, Kindersachen-Bazar, Mutter-Kind-Treff, Freizeitbörse, Seniorenhilfe, Reparatur-Café sowie Seniorentreff verdeutlichten das umfassende Leistungsspektrum der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe. So wurden 2021 im Kinderpark 545 Buben und Mädchen betreut. Nach dem coronabedingten Ausfall des Kindersachenbazars im vorigen Jahr werden am 15. Oktober im Pfarrheim Waldram wieder gebrauchte Kleidung und andere Utensilien angeboten. Viel zu tun hatte der von Ines Lobenstein geleitete Asylhelferkreis.
Rund 85 Unterstützer setzten sich etwa 8.000 Stunden für die Betreuung von 360 Migranten ein. Große Nachfrage nach Dienstleistungen des Reparaturcafés registrierte Ulrich Panick. Jeden Donnerstagnachmittag versucht sein Team, unter anderem kaputte Kaffeemaschinen, Netzkabel, PCs oder Mixer instand zu setzen. „Wir schaffen durch unsere Arbeit eine bessere Wohnort- und Lebensqualität“, bilanzierte Rühling.
Peter Herrmann
„Dieser Verein ist unersetzlich“: Nachbarschaftshilfe hat einen neuen Vorstand
Münchner Merkur Erstellt:
Von: Peter Herrmann
Die Corona-Monate waren eine besondere Herausforderung für die Nachbarschaftshilfe. Im Verein Bürger für Bürger hat sich viel geändert – auch der Vorstand.
Wolfratshausen – Seit 31 Jahren folgt der Verein „Bürger für Bürger“ (BfB) seinem Motto, im Bedarfsfall schnell und unbürokratisch zu helfen. Nachdem der langjährige Vorsitzende Peter Lobenstein Ende des vergangenen Jahres sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, mussten die Mitglieder kürzlich in der Jahresversammlung in der Loisachhalle über die Neubesetzung des Vorstands entscheiden.
Neuer Vorstand für Nachbarschaftshilfe
Die per Akklamation durchgeführte Wahl fiel einstimmig auf Eva-Maria Rühling. Unterstützung erhält sie vom Zweiten Vorsitzenden Ernst Wieser, Schriftführerin Daniela Satzinger sowie Schatzmeister Volkmar Böll.
„Die vergangenen zwei Jahre waren eine spezielle Herausforderung für uns alle“, bilanzierte Lobenstein. In seinem Rechenschaftsbericht bedankte sich der scheidende Vorsitzende bei den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz. Zum mittlerweile rund 1350 Mitglieder zählenden Verein gehören die Ressorts Asylhelferkreis, Babysitterdienst, Vorkindergarten, Kinderpark, Kindersachen-Basar, Mutter-Kind-Treff, Freizeitbörse, Seniorenhilfe, Reparatur-Café sowie der Seniorentreff.
Bürger für Bürger: Aus dem Umzug wurde nichts – Nachbarschaftshilfe sucht Räume
Der Wunsch nach einem neuen Zuhause für die Nachbarschaftshilfe erfüllt sich vorerst nicht. „Wir waren im Gespräch mit der Maro-Baugenossenschaft, die das ehemalige Krankenhaus an der Sauerlacher Straße übernommen hat, um es zu sanieren und auf dem Grundstück ein weiteres Gebäude zu bauen“, berichtete Lobenstein. Da die baulichen Voraussetzungen nicht den Bedürfnissen des Vereins entsprachen, nutzen die ehrenamtlichen Helfer weiter die Räume des eigentlich nur als Übergangslösung vorgesehenen alten Pumpenhauses am Loisachufer.
Lobenstein neu im Stadtrat – Nachfolgerin ist schon eingearbeitet
Weil Peter Lobenstein im März 2020 in den Stadtrat gewählt wurde, legte er sein Amt nieder. Seine Nachfolgerin Eva-Maria Rühling berichtete von vielen Veränderungen. So bot die Seniorenhilfe in Zusammenarbeit mit den Computersenioren Bad Tölz-Wolfratshausen Anfang 2020 erstmals PC-, Tablet- und Handykurse für ältere Menschen an. Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieses Angebot vorerst eingestellt werden. 2021 setzte sich BfB unter anderem für die Impfung von Senioren sowie den Aufbau von Corona-Teststationen ein.
Wolfratshausen: Nachbarschaftshilfe benötigt Fördergelder
Trotz großzügiger Spenden von Unternehmen und Privatpersonen wünscht sich die Nachbarschaftshilfe eine Förderung durch die Stadt. „Wir brauchen für bestimmte Aufgaben fest angestellte Menschen: Die Gefahr, dass einzelne an der Fülle ihrer Aufgaben auf Dauer verzweifeln und aufgeben, wird immer größer“, warnte Rühling. Nach den Berichten der Ressortleiter überreichte sie Blumen an Ingrid und Peter Schöbel, die sich seit 28 Jahren für die Seniorenhilfe engagieren. Eine Ehrung erhielt zudem Gründungsmitglied Dietlind Diepen. Die ehemalige FDP-Stadträtin beantragte eine Erhöhung des Mitgliederjahresbeitrags von 12 auf 24 Euro. Diepen: „Dieser Verein hält das soziale Gefüge zusammen und ist unersetzlich.“ Über den Antrag abgestimmt werden kann frühestens in der nächsten Mitgliederversammlung.
Ehrenamtlicher Verein „Bürger für Bürger“ engagiert sich in zehn Ressorts
Gelbes Blatt – Erstellt:
Wolfratshausen –
Schnelle und unbürokratische Hilfe leistet der 1990 gegründete Verein „Bürger für Bürger“.
Mit welchen Herausforderungen der Vorstand und die Ressortleiter in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatten, zeigten die Rechenschaftsberichte in der Mitgliederversammlung im Foyer der Loisachhalle.
Nachdem der langjährige Vorsitzende Peter Lobenstein am Ende des vergangenen Jahres sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, hatten die Mitglieder über die Neubesetzung des Vorstands zu entscheiden. Die per Akklamation durchgeführte Wahl fiel einstimmig auf Eva-Maria Rühling. Unterstützung erhält sie vom zweiten Vorsitzenden Ernst Wieser, Schriftführerin Daniela Satzinger sowie Schatzmeister Volkmar Böll.
„Die vergangenen zwei Jahre waren eine spezielle Herausforderung für uns alle“, bilanzierte Lobenstein. In seinem umfangreichen Rechenschaftsbericht bedankte sich der ehemalige Vorsitzende bei den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz. Zu dem mittlerweile rund 1.350 Mitglieder zählenden Verein gehören die Ressorts Asylhelferkreis, Babysitterdienst, Vorkindergarten, Kinderpark, Kindersachen-Basar, Mutter-Kind-Treff, Freizeitbörse, Seniorenhilfe, Reparatur-Café sowie der Seniorentreff. Der Wunsch nach einem neuen Zuhause für die Nachbarschaftshilfe erfüllt sich jedoch vorerst nicht. „Wir waren im Gespräch mit der MARO-Baugenossenschaft, die das alte Krankenhaus an der Sauerlacher Straße übernommen hat, um es zu sanieren und auf dem Grundstück ein weiteres Gebäude zu bauen“, berichtete Lobenstein. Da die baulichen Voraussetzungen nicht den Bedürfnissen des Vereins entsprachen, nutzen die ehrenamtlichen Helfer nun weiterhin die Räume des eigentlich nur als Übergangslösung vorgesehenen Pumpenhauses am Loisachufer.
Peter Lobenstein legte Amt nieder
Weil Peter Lobenstein im März 2020 in den Stadtrat gewählt wurde, legte er sein Amt nieder. Seine Nachfolgerin Eva-Maria Rühling berichtete von vielen Veränderungen. So bot die Seniorenhilfe in Zusammenarbeit mit den Computersenioren Bad Tölz-Wolfratshausen Anfang 2020 erstmals PC-, Tablet- und Handykurse für ältere Menschen an. Aufgrund der Corona-Krise musste dieses Angebot jedoch vorerst eingestellt werden. 2021 setzte sich BfB unter anderem für die Impfung von Senioren sowie den Aufbau von Corona-Teststationen ein. Trotz großzügiger Spenden von Unternehmen und Privatpersonen wünscht sich die Nachbarschaftshilfe eine Förderung der Stadt. „Wir brauchen für bestimmte Aufgaben fest angestellte Menschen: Die Gefahr, dass einzelne an der Fülle ihrer Aufgaben auf Dauer verzweifeln und aufgeben, wird einfach immer größer“, warnte Rühling.
Nach den Berichten der Ressortleiter überreichte sie einen Blumenstrauß an Ingrid und Peter Schöbel, die sich seit 28 Jahren für die Seniorenhilfe engagieren. Eine Ehrung erhielt auch Gründungsmitglied Dietlind Diepen. Die ehemalige FDP-Stadträtin forderte zudem eine Erhöhung des Mitgliederjahresbeitrags von 12 auf 24 Euro. Die Anwesenden befürworteten diesen Antrag einstimmig.
Peter Herrmann