Gemeinsam gegen Einsamkeit und Not im Alter

Niedrige Renten, steigende Lebensmittelpreise, hohe Energiekosten, Inflation – das alles macht älteren Mitbürgern mit geringer Rente das Leben schwer.
Tatsache ist, dass bei einigen älteren Menschen die Rente nicht mehr reicht, um jeden Monat die Stromrechnung zu bezahlen. Dann fehlt sogar das Geld für die Zuzahlung von Medikamenten oder um ausreichend Lebensmittel zu kaufen. Auch in Wolfratshausen gibt es Seniorinnen und Senioren, denen es so geht.

„Wenn die Rente nicht mehr für das Nötigste reicht und die Lebenshaltungskosten das monatliche Budget übersteigen, ist Teilhabe am öffentlichen Leben kaum mehr möglich“, sagt Eva-Maria Rühling, die Vorsitzende des Vereins Bürger für Bürger.

Gerade ältere Menschen gehen dann lieber nicht mehr aus dem Haus, weil viele Freizeitaktivitäten Geld kosten – Geld, das sie nicht haben.

„Um im Alter nicht zu vereinsamen, ist das soziale Miteinander im Alter besonders wichtig. Dazu gehört, Spaß und Freude in Gesellschaft anderer zu haben“, sagt die Vereinsvorsitzende.

Gegen Einsamkeit bietet Bürger für Bürger Nachbarschaftshilfe Wolfratshausen e. V. seit 34 Jahren für Seniorinnen und Senioren eine Vielzahl kostenloser Veranstaltungen an, darunter gesellige Nachmittage, Gesprächskreise, gemeinsames Basteln, Spielen, Tanzen, Literaturkreise und Computerkurse.

Durch das neue Projekt „Gemeinsam gegen Einsamkeit und Not im Alter“ greift der Verein Seniorinnen und Senioren mit kleiner Rente nun auch finanziell in kurzfristiger Notlage unter die Arme.

Wolfratshauserinnen und Wolfratshauser ab 65 Jahren, mit einer monatlichen Netto-Rente von 1.250 Euro oder weniger können sich telefonisch unter 08171 – 91 95 606 oder zu den Sprechstunden an Bürger für Bürger-Mitarbeiterin Sabrina Beysel wenden.

Projektleiterin Sabrina Beysel

Nach Vorlage des Rentenbescheids können im Büro am Loisachufer 1 in Wolfratshausen Gutscheine abgeholt werden. Dabei handelt es sich um offizielle Einkaufsgutscheine von lokalen Supermärkten und Drogerien, mittels derer an der Kasse bezahlt werden kann. Im Bedarfsfall übernimmt der Verein auch die Kosten für Dienstleistungen wie medizinische Fußpflege. Die Person muss für diesen Service kein Mitglied bei Bürger für Bürger e. V. sein. Die Entscheidungsfreiheit über Regelmäßigkeit und Teilnahme am Projekt behält sich der Verein vor. Alle Anfragen werden absolut diskret behandelt.

„Wir wollen das Projekt zwar sehr niederschwellig halten, möglichem Missbrauch müssen wir jedoch vorbeugen, in dem wir uns den Rentenbescheid zeigen lassen“, so Eva Rühling, 1. Vorsitzende bei Bürger für Bürger.

Viele Rentnerinnen und Rentner kennen ihre Rechte nicht oder schämen sich Unterstützung zu beantragen. Bürger für Bürger steht mit der Renten- und Sozialberatung der Stadt Wolfratshausen sowie den Beratungsstellen der Caritas und des Landratsamtes in Kontakt und verweist auf Wunsch an entsprechende Stellen weiter.

Ob durch finanzielle Spenden oder durch Mundpropaganda, Bürger für Bürger Nachbarschaftshilfe e. V. ist auf Unterstützer angewiesen. Mit betroffenen Verwandten, Nachbarn und Bekannten ins Gespräch kommen und auf das Angebot aufmerksam machen, hilft dem Verein Rentnerinnen und Rentner in finanziellen Notlagen zu erreichen.

Über das Spendenkonto bei der VR-Bank Wolfratshausen DE44 7016 6486 0005 7919 28 mit dem Zweck „Not im Alter“ kommen alle Zuwendungen dem Projekt zugute. Der Verein stellt auf Wunsch Spendenquittungen aus.

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